Ich habe ein paar Tipps parat | zurück | sitemap | mail | home |


Notfalltips für Probleme bei der Kittenaufzucht.
Liebe Leser, diese Tipps sind vor allem für diejenigen gedacht, die ein verwaistes Kitten finden oder erstmals Katzenbabys haben, und nicht über genügend Erfahrung verfügen mögliche Probleme zu bewältigen, oder einfach nur die wichtigsten Dinge erfragen wollen.
Unten aufgeführte Ratschläge ersetzen aber KEINESFALLS einen Tierarzt!

  1. Bei plötzlich auftretenden Problemen mit Katzenbabys ist schnellstes Handeln angezeigt, also unbedingt sofort zum Tierarzt oder in die nächste Tierklinik. Ersatzweise kann man beim Tierschutzverein oder Tierheim vorstellig werden, da in diesen Institutionen meist auch Tierärzte Dienst tun, bzw. kompetente Menschen den Gesundheitszustand des "Notfalles" überprüfen, und praktische Ratschläge erteilen können.
  2. Ein Baby braucht unbedingt Flüssigkeit! Ohne Flüssigkeitszufuhr trocknet ein Kitten binnen kürzester Zeit (Stunden) aus und gerät so in einen lebensgefährlichen Zustand. Sobald ein Baby über mehrere Stunden die Nahrungsaufnahme verweigert (aus welchen Gründen auch immer) sollten vom Tierarzt unverzüglich Aminin-Depots bzw. lebenserhaltende Infusionen gelegt werden, um den Flüssigkeitsverlust zu stoppen.
  3. Bei jeglicher Verweigerung von Nahrungsaufnahme und/oder Verdauungsproblemen muß ein Kitten sofort dem Tierarzt vorgestellt werden.
  4. Gibt es bei mehr als einem Kitten Probleme, muss der ganze Wurf mit Mutter (sofern vorhanden) gründlich vom Tierarzt untersucht werden.

Flaschenaufzucht:
Ein Baby, welches nicht durch die Mutter versorgt werden kann, benötigt Muttermilchersatz (Kitten-Aufzuchtsmilch - NIEMALS Kuhmilch). Sie ist im Tierhandel oder beim Tierarzt erhältlich. Verabreicht wird sie in einem Aufzuchtsfläschen (Tierhandel) oder einer Einwegspritze ohne Nadel (Tierarzt). Wichtig ist dabei, dass ein möglichst langer, spitzer Nuckel als Aufsatz verwendet wird, welcher der mütterlichen Zitze in seiner Form am nächsten kommt. Die Öffnung in dem Nuckel sollte möglichst klein sein, damit das Baby selbst saugen muss, und sich nicht verschlucken kann. Als Notlösung zur kurzfristigen Überbrückung kann stilles Mineralwasser oder abgekochtes Wasser unter Zusatz von Glucose (Traubenzucker -erhältlich in jedem Drogerie- oder Supermarkt, auch in der Notdienst-Apotheke) gefüttert werden. Bei Blähungen und Verstopfungen wird der Aufzuchtsmilch eine Löffelspitze Milchzucker (Drogerie oder Apotheke) beigemischt. Die fertig zubereitet Aufzuchtsmilch wird handwarm verfüttert.

Besonderheiten bei Kitten bis zu einem Alter von 4 Wochen:
In den ersten 2 Lebenswochen müssen Kitten alle zwei Stunden (Tag und Nacht) gefüttert werden. Sollte sich das Baby nicht selbst mit hungrigem Geschrei melden, ist es zu wecken. Ab der 3. Lebenswoche füttert man alle 3 Stunden am Tag, in der Nacht genügen alle 4 Stunden. Ab der 4. Lebenswoche kann man nächtliche Futterpausen von 4-6 Stunden einlegen. Zeitgleich werden die Kitten auf "feste Nahrung" (Dosenfutter) umgestellt. Kitten bis zum Alter von 4 Wochen sollten täglich gewogen werden, danach genügt eine wöchentliche Gewichtskontrolle, sofern sich die Kitten gut entwickeln. Das Gewicht muss notiert werden. Die tägliche Gewichtszunahme in den ersten Wochen liegt bei ca. 10 Gramm pro Tag, gewogen werden sollte immer zur selben Tageszeit. Geringer Gewichtsverlust ist über einen Zeitraum von max. 48 Stunden nicht bedenklich. Darüber hinaus, ist ein sofortiger Tierarztbesuch angezeigt.
Bei mutterloser Aufzucht wird nach jeder Fütterung der Bauch mit einem warmen, groben Frotteetuch (Waschlappen o.ä.) massiert. Des Weiteren werden nach der Nahrungsaufnahme der After und die Geschlechtsregion zart massiert, damit das Baby Kot und Urin absetzen kann. Ein vorheriges Auftragen von "weißer Vaseline" beugt dem Wundwerden vor.
Katzenbabys unter 3 Wochen benötigen dringend (Nest-)Wärme. Da sie noch nicht in der Lage sind, die Körpertemperatur selbständig zu halten. Bei "Einzelkindern" ist hierbei der mehrmals tägliche Einsatz einer Rotlichtlampe notwendig. Auch eine Wärmflasche im Körbchen kann ein guter Ersatz sein.

Besonderheiten bei Kitten über 4 Wochen:
Ab diesem Alter kann ein Baby auf feste Nahrung umgestellt werden, erhält aber trotzdem noch zusätzlich Aufzuchtsmilch wie ein Saugkitten. Gefüttert wird ca. 5-6 mal täglich. Mögliche feste Nahrungsmittel sind: Katzen-Naßfutter (erhältlich im Futterhandel oder Supermarkt), in Wasser eingeweichtes Trockenfutter, rohes Rinderhackfleisch (NIEMALS Misch- oder Schweinehack), Sahnequark (keine Magerstufe), Hüttenkäse und Joghurt.
Empfehlenswert sind Vitaminpräparate wie Gimpet-Multivitaminpaste (erhältlich im Futterhandel), oder Nutrical-, Calopet- und Nutriplus-Paste (erhältlich beim Tierarzt).

Sollten trotz dieser Tipps noch dringende Frage anstehen, können sie sowohl im Forum www.miau.de gestellt werden, zugleich bieten aber auch einige -in der Kittenaufzucht erfahrene Miauler- ihre E-Mailadresse an, um evtl. mit direktem Kontakt zu helfen. Diese Adressen sind im Anhang dieses Artikel, im Forum unter der Rubrik Katzentipps hinterlegt.

Das Copyright für diesen Artikel liegt bei den Verfassern:
Manuela Jensch, Gabriele Schmidt, Eva Schlosser, Michael Zielke.
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