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Katzen-Kodex
Katze Diva ist mit ihrer "Mitbewohnerin" namens Linda Hellmann aus einer Großstadtwohnung in ein einfaches Zweifamilienhaus mitten auf dem Land gezogen.
Dort setzt sie an ihrem zweiten Geburtstag zum erstenmal die Pfote vor die Tür und bekommt Kontakt zu Nachbarn und den ansässigen Dorfkatzen...

Aber das erwartete idyllische Landleben ist gänzlich unromantisch - Prügeleien und Revierkämpfe sind für Neulinge an der Tagesordnung und nur der alte Kater Tom ist freundlich zu ihr.
Und die Nachbarn aus der Unterwohnung lassen sowieso keine Gelegenheit aus, Diva das Leben schwerzumachen - gleich beim ersten Zusammentreffen wird es lebensgefährlich!

Doch damit nicht genug - ein Jungkater wird entführt und kurz danach wird Minka, eine hübsche Katzendame ermordet!

Hier ist kriminalistischer Spürsinn gefragt: Diva, die bisher all ihre Weisheiten aus Fernsehfilmen und Werbespots bezogen hat, lernt mehr und mehr ihre angeborenen Instinkte zu nutzen und sich im wirklichen Leben zu behaupen.

Auch wenn nicht immer alles glatt geht...


»Zinggg!«
Etwas schoß mit atemberaubender Geschwindigkeit an meinem linken Ohr vorbei, kitzelte ein paar der längeren daran befindlichen Haare und zerfetzte einige der Rosenblüten, deren Duft ich soeben noch genußvoll eingesogen hatte.
Das Etwas prallte an die Garagenwand, blieb reglos liegen und wurde anhand des Aufschlaggeräusches von meinen Ohren als katzenpfotengroßer scharfkantiger Stein identifiziert.

Ich reagierte instinktiv und warf mich mit gesträubtem Fell und empörtem Fauchen über das Rosenbeet in den nächst-gelegenen Rhododendronbusch.
Es war einfach nicht zu fassen - irgendjemand abotierte meinen ersten Ausflug in die freie Natur!
Schlimm genug, daß ich zwei Jahre lang darauf hatte warten müssen, bis ich zum erstenmal die Wohnung verlassen durfte - noch schlimmer, daß ich meinen heutigen Geburtstag ohne Artgenossen feiern mußte, da ich den ganzen Tag über bei meinen Streifzügen keine der hier angeblich so zahlreich lebenden Katzen kennengelernt hatte - genauer gesagt, ich hatte frustrierenderweise noch nicht mal eine gesehen...

Aber dieser Angriff war der Gipfel der Unverschämtheit!
Schließlich hätte er im wahrsten Sinne des Wortes ins Auge gehen können - und zwar in meines!

Das abendliche Shiwa-Festmenü aus der besonders eleganten Achteckschale mit der in der Reklame obligatorischen Petersiliengarnitur rumpelte äußerst unelegant und ohne besagtes Grünzeug in meinem Magen - ich konnte den aufsteigenden Rülpser gerade noch unterdrücken.

Als ich vorsichtig durch die Blätter in Richtung des Attentäters spähte, sah ich zunächst nur ein paar Blütenblätter, die stilvoll im Junimondlicht von den angeschossenen Rosen zur Erde schwebten.
Hinter dem Rosenbeet befand sich ein schmaler Gehweg, der um das Zweifamilienhaus herumführte, in dessen Oberwohnung ich mit meiner Mitbewohnerin Linda kurz vor Weihnachten eingezogen war.
Sämtliche Fenster des Wohnhauses lagen im Dunkeln - genau wie die Terrassentür der Unterwohnung und die links danebenliegende Eingangstür zu unserem Heim.
Alles sah so ruhig und friedlich aus - aber es war genauso wie in dieser alten Raumschiff-Enterprise-Folge, in denen so ein naives Besatzungsmitglied auf einen völlig unerforschten Planeten der M-Klasse gebeamt wird und nach kurzem Check mit seinem tragbaren Datenerfassungsgerät seinen letzten Funkspruch zu Captain Jim Kirk schickt:
# "Alles friedlich, Captain, hier gibt es nur einige harmlose Pflanzen - Aargh!"

Die Königinnen der Blumen lagen urplötzlich im Dunkeln - als hätte der Mann im Mond das Licht ausgeknipst.
Der Grund dafür war die Königin des Attentats - zweihundert schwabbelige Pfund Angelika Pütz-Laschke mit Flitsche!


Dies war nur ein kurzer Auszug!
Die ganze Geschichte können Sie bei Renate Janßen direkt weiter lesen.

Herzlichen Dank Renate!